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Ayala im Zentrum der europäischen Weltpolitik

Mit seiner mehr als 150-jährigen Geschichte ist Ayala eines der traditionsreichsten Champagnerhäuser. Die Ursprünge liegen in einer bewegten Zeit, als der Alte Kontinent noch das Zentrum der Weltpolitik war. Diplomatie, Aristokratie und königliche Höfe sind eng mit den Anfängen von Ayala verbunden. Wir treten die Zeitreise an.

Wegen einer Frau kommt alles anders

Es fing alles mit einer Reise an. Als der kolumbianische Konsul Edmond von Ayala 1855 Frankreich betritt, weiss er noch nicht, was ihn auf dem Alten Kontinent erwarten wird. Es ist das Jahr der ersten Weltausstellung in Paris, bei der die berühmte Bordeaux-Klassifikation geschaffen wird. Getreu der Familientradition kam er schon jung in diplomatischen Dienst: Sein Grossvater, spanischer Adliger, wurde 1750 in die damals noch von der spanischen Krone abhängige Kolonie Neugranada als Finanzminister geschickt. Und sein Sohn, Edmonds Vater, wurde als Diplomat in den Unabhängigkeitsprozess Kolumbiens in den 1810er-Jahren mit Simon Bolivar verwickelt.

Porträt von Edmond von Ayala (1831-1902), der Gründer des Champagnerhauses Ayala.

Im Jahre 1855 ist Frankreich noch eines der Zentren der Weltpolitik. Es sind stürmische Zeiten: 1852 hat sich Napoleon III. zum Kaiser krönen lassen und das Zweite französische Kaiserreich ausgerufen. Doch Edmonds Reise gilt nicht der Politik, sie gilt dem Wein. Er wurde vom Vicomte von Mareuil in die Champagne eingeladen, um sich mit der Weinkultur vertraut zu machen.

Der Aufenthalt soll zeitlich begrenzt sein. Doch als Edmond die reizende Gabrielle d’Albrecht kennenlernt, die Nichte des Vicomte, wird alles anders: Er verliebt sich leidenschaftlich und heiratet sie. Als Mitgift bringt die Adelige das Schloss von Aÿ mit zahlreichen Weinbergen in die Ehe. 1860 gründet Edmond das Champagnerhaus Ayala in der kleinen Ortschaft Aÿ.

Die malerische Ortschaft Aÿ im Herzen der Champagne.

Der Beginn des rasanten Aufstiegs

Der rasante Aufstieg des Hauses ist nicht nur der Sorgfalt und Kreativität Edmonds von Ayala zu verdanken, sondern auch verwandtschaftlichen Beziehungen: Fernand von Ayala, Edmonds Bruder, lässt sich in London nieder. Dort lernt er wichtige Persönlichkeiten der britischen Aristokratie kennen und wird zu einem engen Vertrauten des Prinzen von Wales. Diese Beziehungen öffnen dem Haus Ayala Tür und Tor zum königlichen Hof Englands.

Ayala beginnt weniger stark gezuckerten, aber stärkerer und reinerer Champagner als in dieser Epoche üblich an den englischen Königshof zu liefern, der dem lokalen Geschmack besser entspricht. Mit diesem schöpferischen Einfall wird Ayala für lange Zeit der offizielle Lieferant der englischen Krone. Im imperialistischen Zeitalter, als die europäischen Grossmächte nicht nur nach aussenpolitischem Prestige streben, sondern sich auch zu Hause mit Prunk und Pracht in Szene setzen, ist diese Anerkennung ein besonderes Privileg.

Logo von Ayala. Links steht das Emblem des englischen Königshofes, rechts dasjenige des spanischen Königs.

Doch Ayala macht sich nicht nur den Weg zur englischen Aristokratie frei. Dem Unternehmen gelingt es auch, Lieferant der spanischen Regenten in Madrid zu werden. Als offizieller Lieferant des englischen und spanischen Königshofes befindet sich der Champagner-Produzent im Zentrum der europäischen Weltpolitik.

Ayala hat einen bemerkenswerten Start hingelegt. Doch das neue Jahrhundert verkündet erstmals Unheil: der Reblaus-Plage, schlechte Ernten, Winzerrevolte von 1911 und der Zusammenbruch der Weltwirtschaft durch den Erste Weltkrieg deuten nichts gutes für das aufstrebende Champagnerhaus Ayala an.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann verfolgen Sie die Geschichte von Ayala weiter. Im nächsten Artikel berichten wir über die goldene Ära von Ayala, als das Champagnerhaus nicht nur Markt für Markt eroberte, sondern auch in der Kommerzialisierung und im Marketing Akzente setzte. Für diesen Artikel, klicken Sie hier.

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