Der Tavel AOC – der unterschätzte Roséwein

Einer der besten Roséweine der Welt

Wenn die Temperaturen zu warm für einen schweren Rotwein sind, dann ist der Rosé die ideale Alternative. Dieser für den Sommer hervorragend passende Wein kühlt Seele und Körper ab, eignet sich als genussvoller Aperitif oder erweitert die Aromenvielfalt leichter sommerlicher Gerichte. Wir haben Ihnen bereits einige sommerliche Rezepte zu den erfrischenden Roséweine von Mirabeau en Provence empfohlen. Aber nicht nur im Sommer lässt sich einer der besten Rosé geniessen. Heute richten wir unser Augenmerk auf diesen fabelhaften Rosé, der von vielen Weinexperten als bester Rosé der Welt bezeichnet wird.

Die Weinberge der Domaine La Rocalière, aus denen der Tavel AOC entspringt.

Der berühmte französische Gastronomiekritiker Périco Légasse beginnt einen Artikel zum Tavel AOC in der französischen Zeitschrift Marianne vom Juli 2018 folgendermassen: «Qui n’a jamais dégusté un verre de tavel bien né ne saurait imaginer jusqu’où peuvent se déployer les charmes d’un grand rosés». («Wer noch nie ein Glas Tavel gekostet hat, wird sich nie vorstellen können wie weit die Reize eines grossen Rosé hinreichen»).

Das Weinbaugebiet Tavel AOC

Der Tavel AOC wird im gleichnamigen Weinbaugebiet produziert. Das Gebiet erstreckt sich auf die zwei Gemeinden Tavel und Roquemaure im Departement Gard. Es gehört zu einem der kleinsten Weinbaugebiete der Weinbauregion Rhônetal. Seit 1936 besitzt das Gebiet die Klassifizierung AOC.

Es ist die einzige Appellation des Rhônetals, die ausschliesslich aus Rosés besteht. Honoré de Balzac, einer der ganz grossen französischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts, soll einmal gesagt haben, dass der Tavel einer der wenigen Roséweine sei, der vorteilhaft in die Jahre komme.

Wie die Weinbaugebiete Châteauneuf-du-Pape AOC und die Côtes du Luberon AOC profitierte auch der Tavel vom Avignonesischen Papsttum im 14. Jahrhundert. Damals pflanzten die Päpste zahlreiche Weinreben rund um Avignon. Insbesondere in Châteauneuf-du-Pape blühte der päpstliche Weinbau, von wo der Name der heutigen Appellation auch kommt.

Sèverine Lemoine auf dem Weinberg der Domaine La Rocalière.

Die Domaine La Rocalière

Séverine Lemoine übernahm 2009 die Domaine La Rocalière in der Gemeinde Tavel von ihrem Vater Jacques Borrelly. Auf den rund 20 Hektar Parzellen wachsen die Traubensorten Cinsault, Grenache, Mourvèdre, Syrah auf sandigem und tonhaltigem Kieselstein, Kalk und Schwemmboden. Auf den biologischen Anbau folgt die traditionell geführte Weinbereitung. Der Respekt und die Erhaltung des Terroirs ist die Grunddevise der Domaine.

Im gleichen Artikel aus Marianne lobt Périco Légasse die Tavel AOC-Weine der Domaine La Rocalière. Einen davon gibt er die schmeichelnde Bezeichnung «une fraîcheur pleine de grâce» («eine Frische voller Anmut»).

Der grosse Klassiker, der Tavel AOC, le Classique (rechts im Bild), fällt durch seine rubinrote Farbe auf. Die vier Traubensorten wurde jeweils getrennt voneinander zu Wein verarbeitet. Jede davon leistet einen Beitrag zum vollendeten Produkt: Grenache trägt zu den fruchtigen Aromen bei, Cinsault bringt Finesse und Länge mit und Syrah sowie Mourvèdre geben dem Wein, neben der wunderschönen Farbe und den Noten von roten Früchten, seine Langlebigkeit.

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