Weinanbau in der Champagne
Die Champagne ist das Anbaugebiet des bekanntesten Schaumweins der Welt, der jedes Fest prickelnd begleitet. Das nördlichste Weinbaugebiet Frankreichs befindet sich rund 150 km östlich von Paris und wurde 2015 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Es breitet sich auf einem Anbaugebiet von etwa 34 000 Hektar auf 5 Departementen (Marne, Aube, Aisne, Haute-Marne, Seine-et-Marne) aus.
Die Weinbauregion kann in sechs Weinbaugebiete unterteilt werden:
- Montange de Reims
- Vallée de la Marne
- Côte des Blancs
- Petit Morin et Grand Morin
- Côte de Champagne
- Côte des Bar
Das Terroir weist drei Besonderheiten auf: Erstens hat das raue, kühle Klima eine geringe Sonneneinstrahlung und birgt somit das Risiko von Frostschäden, weist allerdings geringe saisonale Schwankungen und einen konstanten, mässigen Niederschlag auf. Die Böden bestehen zweitens überwiegend aus Kalkgestein, das sich günstig auf die Bodenentwässerung auswirkt und dem Wein eine unverkennbar mineralische Note gibt. Drittens wirkt sich die Hügellandschaft durch eine Erhöhung der Sonneneinstrahlung und dem Abfluss von überschüssigem Wasser positiv auf das Traubenwachstum aus.
Seit der Neuzeit ist der Champagner ein Exportschlager aus Frankreich. Dabei wurde seine Qualität anhand neuer technischer und technologischer Errungenschaften – wie beispielsweise die kontrollierte Flaschengärung – ständig verbessert.
Weine aus der Champagne
In der Champagne werden hauptsächlich drei Traubensorten angebaut: Chardonnay (Weissweintraube), Pinot Noir und Pinot Meunier (Rotweintraube). Ein Champagner, der ausschliesslich aus Chardonnay gekeltert wurde, wird blanc de blancs genannt.
Die Weine aus dieser Weinbauregion kennen drei Qualitätskategorien. Die besten Parzellen sind AOC Grand Cru klassifiziert, wie die Weinberge um die berühmte Ortschaft von Bouzy. Neben diesem höchsten Qualitätssiegel gibt es noch zwei weitere Kategorien: Premier Cru und die Autres Crus.
Das charakteristische Merkmal des Champagners – die Schaumbildung – ist ein natürlicher Prozess, bei dem Mikroorganismen bei der Gärung den Zucker der Traube in Alkohol und Kohlensäure verwandeln. Seit dem 19. Jahrhundert verbessern neue Techniken wie besondere Flaschen und Korken, Umgang mit Zucker und die Auswahl von Hefekulturen die Schaumbildung.